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Borkenkäfer wütet in Heimiswil
Borkenkäfer wütet in Heimiswil
Andreas Widmer, Landwirt, arbeitet seit 16 Jahren während 3 Tagen in der Woche in unserer Firma Jenni Energietechnik. Er ist ein sehr guter Mechaniker, der nicht nur unsere Swiss Solartanks zusammenbaut und mit dem Lastwagen ausliefert, sondern auch immer tatkräftig an den Eigenkonstruktionen der Firma mitwirkt.
Zuhause bewirtschaftet er mit seiner Frau einen Hof mit 28 Milchkühen. Er besitzt auch 10 Hektaren Wald. Dieser Wald bereitet Andreas seit kurzem Sorgen. Der Borkenkäfer macht sich mit unheimlichen Tempo breit und deshalb ab morgen grossflächig Fichten zwangsgenutzt werden müssen. Spontan haben wir abgemacht, dass er uns diese Situation zeigen würde. Wir haben dann den Wald miteinander begangen. Von Weitem betrachtet ein schöner Emmentaler Wald mit stolzen Bäumen, die bis zu 40 Meter in den Himmel ragen.
Wenn man etwas genauer schaut, entdeckt man doch ein paar dürre Bäume. Auch im Wald selbst zeigt sich auf den ersten Blick ein dichter, gepflegter Wald. Bei näherer Betrachtung sieht man einige dürre Fichten und vor allem fällt auf, dass der Revierförster praktisch alle Bäume zum Fällen ausgezeichnet hat.
Auch bei für Laien noch gesund aussehenden Bäumen hat der Borkenkäfer bereits zugeschlagen. In einer bis drei Wochen wären auch diese Bäume komplett dürr und vor allem viele weitere Bäume befallen. Am Ende unseres für mich sehr bedrückenden Waldspaziergangs haben wir Herrn Olivier Rutschi angetroffen, der die letzten Vorbereitungen traf, um mit seiner Waldrodungsmaschine am Folgetag mit seiner Arbeit zu beginnen.
Warum erzählen wir Ihnen das? Obschon wir seit Jahrzehnten im Umweltbereich arbeiten und uns solche Situationen bekannt sind, haben uns das eigene hautnahe Erleben und das Ausmass zutiefst erschüttert.
Wir sind der Meinung, dass dieses Drama, das sich im Wald an vielen Orten abspielt, breiter bekannt werden sollte.
Eindrücklicher Vorher-Nachher-Vergleich
Es sind bereits zwei Wochen vergangen seit der Verfassung dieses Textes. Die zuerst für 5 Tage geplante Zwangsnutzung dauert immer noch an. In der Zwischenzeit liegen über 1000m³ Holz am Boden.
Die Holzfäller sind in der Zwischenzeit in einem nicht weit entfernten Waldstück am weitersagen.
Es ist ein Rennen von Holzfäller gegen Käfer. Neu geschlüpfte Borkenkäfer fliegen bis 500 Meter weit und toben sich nun zum Leidwesen eines Nachbars von Andreas Widmer auch in seinem Stück Wald aus.
Viel ist vom Borkenkäfer infizierten Waldstück nicht mehr übrig geblieben. Die wenigen, vorallem Laub tragenden Bäume die noch stehen, werden dem Wind auf Dauer nicht standhalten können.
Hier einige Bilder die das Ausmass des Befalls zeigen.